Sturgis 2010

Reisebericht Sturgis zu den 70. Rallies und Races 2010

-gleich zu den Bildern-

Zum 2. Mal nach 1999 besuchten Mitglieder des MC Bartholomä im August 2010 das zweitgrößte Harleytreffen der Welt, jedoch das weitaus bessere. Die Bike Week in Sturgis/Süddakota ist nach Daytona/Florida das zweitgrößte Harleytreffen der Welt.

Daytona liegt in Süddakota ungefähr 40 Meilen von Rapid City entfernt. Süddakota ist nördlich von Colorado und östlich von Wyoming gelegen.

Wir haben schon 2009 nach der Bikeweek in Daytona beschlossen, nach Sturgis zu gehen. In 2010 fand die 70. Bikeweek in Sturgis statt. Dies war ein guter Anlass die Planungen zu forcieren.

Uns war klar, dass wir in Sturgis Motorräder brauchten, was in Daytona nicht unbedingt notwendig ist. Natürlich mussten es Harleys sein. Der Transport der eigenen Bikes war uns zu aufwändig und zu teuer. Die Alternativen waren kaufen oder mieten. So entschlossen wir uns Harleys in Denver zu mieten. Alternative Mietstation wäre Rapid City in Süddakota gewesen. Der Preis wäre der selbe gewesen. Wir wollten jedoch in der zweiten Woche mit dem Pkw weiter nach Las Vegas. So war Denver der bessere Ausgangsort der Reise und wir hatten die schönere Anreise über Colorado und Wyoming entlang der Rocky Mountains.

Wir haben die Bikes über Eagle Rider gebucht. Eine der größten Vermietagenturen für Harleys. Man könnte allerdings auch vor Ort beim Harleyhändler mieten, dies müsste man allerdings direkt buchen. Eine Buchung der Motorräder ist zumindest während der Bikeweek in Sturgis ist rund ein Jahr vorher sinnvoll.

Den Flug haben wir mit Lufthansa gebucht von Frankfurt über Chicago nach Denver. Es gibt auch Direktflüge. Alles eine Frage des Preises.

Für Flug, Hotel (erste Nacht), Motorrad, Campground und Pkw (in der zweiten Woche) haben rund 1.900,-- € pro Person gebraucht.

Im Gegensatz zu Daytona sind die Übernachtungen in und um Sturgis ein Problem. Sturgis hat normalerweise rund 6000 Einwohner und während der Bikeweek fallen rund 300.000 – 400.000 Motorradfahrer in der Region ein. Somit sind die Zimmerkontingente schnell ausgeschöpft und irrsinnig teuer.

Wir haben uns deshalb entschlossen zu campen. Es gibt genügend Campgrounds in der Region. Der bekannteste ist sicherlich Chips Campground, auf dessen Gelände auch die Top-Bands spielen wie ZZ Top, Scorpions usw.

Wir haben auf der Lamphere Ranch übernachtet, die zu soliden Preisen einen sauberen Platz angeboten hat Duschen, WC, Shop und sogar Frühstück.

Bereits im Vorfeld haben wir uns auch noch Bustickets reserviert für den „Da Bus“, da unser Campingplatz ca. 4 Meilen von Sturgis entfernt war, und alkoholisiert Motorradfahren nicht zu empfehlen ist, da das Polizeiaufgebot entsprechend groß war. Der Bus fuhr den ganzen Tag und steuerte alle wichtigen Saloons in und um Sturgis an, un des gab etwas zu trinken im Bus. So viel zu den Reisevorbereitungen.

Zu viert ging es in der zweiten Augustwoche von Frankfurt aus über Chicago nach Denver/Colorado.

Mittlerweile sind die Sicherheitsvorkehrungen an den Flughäfen überdimensioniert. Ab 2011 soll sogar eine Einreisegebühr von 14 $ bezahlt werden.

In Denver angekommen hatten wir für die erste Nacht ein Hotel reserviert, da die Bikes erst einen Tag später übernommen werden konnten.

Am Sonntag Morgen übernahmen wir unsere Harleys. Eine Road King und eine Softtail, wobei wir E-Glides gebucht hatten wegen dem Gepäck.

Beide waren mit Packtaschen ausgestattet, somit konnten wir das notwendige Gepäck gut verstauen. Für Zelt und Schlafsäcke hatten wir Gepäckrollen dabei. Was man sich sparen kann sind Helme, sofern man sich auf ein paar Staaten ohne Helmpflicht konzentriert. In Colorado, Wyoming und Süddakota gibt es keine Helmpflicht, dafür in Nebraska. Man sollte sich seine Route also im Vorfeld gut planen um Unliebsamkeiten zu vermeiden und sich informieren wo welche Vorschriften gelten. Jeder Staat hat andere Gesetze.

Nachdem es von Denver nach Sturgis über 400 Meilen sind, und wir erst am Mittag weg kamen, haben wir beschlossen auf 2 Tage nach Sturgis zu fahren, was sich als sinnvoll und stressfrei erwies, da meine Harley irgendwo im Nirvana am zweiten Tag einen Plattfuß hatte. Durch Toms Geschick und eine freundliche Werkstatt konnte der Schaden schnelle behoben werden.

Die Fahrt von Denver nach Sturgis war landschaftlich genial. In der Prairie wurde auch der Film „ Der mit dem Wolf tanzt“ gedreht. Man fährt gelöst über den Highway 85 Richtung Norden und trifft immer wieder Biker mit dem Ziel Sturgis.

Die schneller Route ist die Interstate 25, die aber lange nicht so viel Spaß macht.

 Am Montag kamen wir in Surgis an und standen eine Stunde im Stau in der Ortsdurchfahrt von Sturgis und hatten somit Zeit die ersten Eindrücke und die Händlermeilen auf uns wirken zu lassen. Entlang der Durchgangsstraße war ein Laden am nächsten. T-Shirts, Lederwaren, Bike-Accesoires und Customizer mit genialen Umbauten. Tausende von Bikes rollten täglich durch Sturgis.

Am Campground angekommen suchten wir uns einen schattigen Platz, da es jeden Tag angenehm heiß war. (Mir war es zu warm). Für den Campground hätte man nicht zwingend reservieren müssen, war aber billiger.

In unserer Nähe waren 2 große Saloons. Der bekanntere ist der Full Throttle Saloon, den wir bequem zu Fuß erreichen konnten. Der Full Throttle Saloon liegt ebenfalls rund 4 Meilen vor Sturgis und konnte ebenfalls mit Top-Bands aufwarten. Negativ waren nur die Preise für Getränke und das Essen. Es war erheblich teurer als 2009 in Daytona. Dafür musste man keinen Eintritt für die Konzerte bezahlen. Man musste zwischen 5 und 7 Dollar für ein Bier investieren, ganz zu schweigen von den Presien für einen Wild Turkey.

Bilder vom Full Throttle Saloon haben wir beigefügt.

Die Bike Week findet jedoch nicht nur in Sturgis, sondern über den ganzen Kreis verteilt statt. Die kleinen Orte wie Deadwood sind immer einen Besuch wert. Es sind alte Städtchen mit einem eigenen Flair und ebenfalls guten Kneipen. Außerhalb von Sturgis ist es nicht so überlaufen und der Kommerz ist nicht ganz so extrem. Das heißt die Preise sind etwas moderater.

Außer der Bike Week haben wir noch diverse Sehenswürdigkeiten besucht.

Ein Muß für jeden Sturgisbesucher sind der Mount Rushmore mit den Präsidentenköpfen und das Grazy Horse Monument, das bei weitem nicht fertiggestellt ist, aber einen imposanten Eindruck hinterlässt. Diese beiden Sehenswürdigkeiten und den zum Fahren genialen Needleshighway (kostenpflichtig) kann man bequem in eine Tagestour packen. Weiterer Anziehungspunkt ist der Devils Tower, ein Monolith in Wyoming und Heiligtum der Indianer.

Die beigefügten Bilder sprechen sicherlich ihre eigene Sprache und geben ein bisschen von den Eindrücken wieder die wir hatten.

Interessant ist auch noch der Badlands Nationalpark, für den wir jedoch keine Zeit hatten. Man sollte grundsätzlich die Entfernungen nicht unterschätzen.

Abends ging es dann in die Main Street von Sturgis, vergleichbar mit der Main Street in Daytona. Eine Bar reiht sich an die Nächste, Shops und Tattoo-Studios ohne Ende. Super gefallen hat uns der Knuckle Saloon, One-eyed Jack und der Broken Spoke Saloon. Man findet überall Platz und das Essen und die Getränke sind ok. Alle Kneipen aufzuzählen ist nicht möglich. Man kann Party machen bis zum bitteren Ende, wobei gegen 2 schon Ruhe einkehrte in der Mainstreet. Das hängt sicherlich damit zusammen, dass viele auswärts übernachteten und fahren mussten.

Es gibt natürlich nicht nur Sehenswürdigkeiten, Läden und Kneipen, sondern auch geniale Bikes. Im Gegensatz zu Daytona sind hier ein Großteil der Besucher mit Motorrädern hier. Es überwiegen deshalb die Reisemotorräder von Harley, wie die E-Glide oder Road Kings. Alte Bikes (Shovel, Pans und Knuckle) sieht man wenig. Es stehen auch bei weitem nicht so viele Trailer wie in Daytona in der Gegend herum. Hintergrund ist sicherlich, dass die Party im Sommer stattfindet.

Sturgis hat für mich mehr von einem Motorradtreffen als Daytona, wo mittlerweile fast die Fußgänger und Autofahrer überwiegen. Die Mainstreet ist für Autos gesperrt und die Zahl der Pkw ist überschaubar. Man sieht auch Colourträger, wobei auch in Sturgis viele Saloons Colourverbot verhängt haben. Insgesamt ging es friedlich zu. wobei hier die Polizeipräsenz sicherlich auch eine Rolle spielt, die gnadenlos durchgreift.

Deshalb haben wir auch gerne auf den Shuttle Bus zurückgegriffen. So konnten wir alle etwas trinken (auch wenn man anscheinend auch ohne Alkohol lustig sein kann. Wir gingen auf Nummer sicher)

Wir hatten eine Woche Spaß, geniales Wetter, jeden Tag neue Eindrücke und eine super Party in Sturgis. Freitags ging es dann mit einer Tagestour zurück nach Denver, wo wir am Samstag die Bikes abgaben und zum zweiten Teil der Reise aufbrachen. Mit dem Pkw von Denver nach Las Vegas. Kann ich übrigens auch empfehlen. Ist aber nicht Gegenstand des Berichts.

Falls ihr Lust bekommen habt ebenfalls einen Trip nach Sturgis zu machen hier noch ein paar Tipps.

Es ist sinnvoll sich die Homepage der Bikeweek genau anzusehen und hier schon Hotels, Campgrounds und so weiter zu suchen und zu checken wo was geboten ist.

Ihr müsst zumindest die Motorräder sehr frühzeitig buchen. Motorräder mieten ist sehr teuer und sollten rechtzeitig von Deutschland aus gebucht werden, alternativ kann man auch bei örtlichen Harleyhändlern mieten. Ich kenne aber die Preise nicht.

Die Zimmer in den Hotels und Motels können jedoch 4 Personen belegt werden, sofern man überhaupt eines bekommt. Die Zimmer sind jedoch extrem teuer im Vergleich zu den sonstigen Hotelpreisen außerhalb der Bike Week (ca. 100 – 200 % Aufschlag). Die günstigere Alternative ist campen zu halbwegs moderaten Preisen oder sogenannte Cabins auf den Campingplätzen, die ebenfalls schnell ausgebucht und sackteuer sind.

Genügend Geld für die Drinks mitnehmen!!!

Die Einreiseformalitäten sind streng. Dein Reisepass muss noch mind. ½ Jahr gültig sein und du brauchst den neuen Führerschein für einen Mietwagen.

Wie auch immer es war eine geile Woche und Sturgis ist immer eine Reise wert. Wenn ich die Wahl hätte zwischen Sturgis und Daytona würde ich immer Sturgis den Vorzug geben.

Nächstes Ziel wird entweder Laconia oder Laughlin. 

 

 

 

Sturgis 2010