Casola Valsenio 2009
Ausfahrt 10 – 15.6.2009 Dolomiten – Emilia Romagna - Toscana
Über Fronleichnam 2009 wollten wir unsere Partnergemeinde Casola Valsenio in der Nähe von Ravenna, Italien besuchen. Der dortige Partnerschaftsverein hatte für die Tage von Donnerstag bis Samstag das Sommeranfangsfest vorgesehen. Der Partnerschaftsverein Bartholomä fuhr zusammen mit Abordnungen verschiedener Vereine zu dieser Veranstaltung. Nachdem wir beim letzten Besuch der Italiener in Bartholomä einige der italienischen Biker kennen gelernt hatten und diese uns auch damals zu sich nach Casola Valsenio einluden, nahmen wir diese Einladung nun gerne an.
Start für die fünf Biker war am Mittwoch morgen :
A7 – Tannheimer Tal – Gaichtpass – Lechtal – Hahntennjoch – Imst – Ötztal – Timmelsjoch – Meran – Ultental – Fondo – Madonna di Campiglio Pinzolo– Idrosee – Senkrechte Waldwege – Pesciera am Gardasee. Super, kaum Verkehr.
Am Südende vom Gardasee in Pesciera hatte Wolfram Diehl für uns eine Nacht auf einem Campingplatz in einem Wohncontainer reserviert.
Donnerstag : Nach kurzweiliger Nacht ging es weiter in Richtung Süden:
Über die Poebene auf der Autobahn Richtung Süden. Nach Modena und dann nach rechts in die Berge. Schon kurz nach der flachen Poebene begannen die bewaldeten Höhenzüge und wir sollten bald erfahren, dass Pässe mit einer Meereshöhe von 1.200 m auch ganz schön ansprechend sein können, wenn man von Meereshöhe aus startet. Toller Grip, leere Strassen und Pässe brachten uns zum Schluss über den Monte Battaglia nach Casola Valsenio, wo bereits die Bartholomäer beim offiziellen Empfang der Stadt waren. Wir bezogen den malerisch umgebauten Bauernhof der für die nächsten drei Nächte unser Start und Zielpunkt sein sollte. Noch gleich am Abend trafen wir unsere fast schon alten Bekannten aus Casola wieder und die folgenden Stunden waren dann nicht umsonst, aber kostenlos! Allein der Preis für die Übernachtung von Hugo war nicht gerechtfertigt.
Der Freitag führte uns in die weitere Umgebung von Casola, Erich hatte über den ADAC hervorragendes Kartenmaterial besorgt, das uns jetzt sehr behilflich war. Schade, dass er aufgrund seines Skiunfalls nicht mitkonnte. Ein Pass am anderen, rauf, runter, eine rauchen, rauf, runter, ein Cappucino, wieder rauf, wieder runter, Hans überfährt eine Schlange, halt, eine rauchen, wieder runter. Der Tag war ausgefüllt und der anstehende Abend auch, natürlich wieder mit unseren italienischen Freunden. Wobei wir uns aber ein wenig zurückhielten. Der vorige Verbrüderungsabend hatte dazu geführt, dass bei dem einen oder anderen heute am Schluss der Fahrt Konditionsprobleme aufgetreten waren. Das sollte aber morgen auf keinen Fall passieren, denn morgen würden wir zusammen mit den Italienern fahren, sie wollten uns ihre Heimat zeigen, und wir nahmen an : meistens in der Schräglage.
Samstag : So war es dann auch, zuerst waren es nur sieben oder acht der italienischen Freunde, Giacomo auf seiner 1000er Guzzi Daytona ist schon über 70 Jahre alt. Jede Stunde kamen an einer anderen Kreuzung wieder ein oder zwei italienische Biker dazu und es wurde ein riesen Haufen Biker. Plötzlich waren wir in Florenz, auf versteckten Wegen zu einer riesigen Aussichtsplattform über der Stadt. Tolle Aussicht auf die Stadt und die Berge ringsum in die wir uns bald wieder verzogen. An einer Abzweigung war dann der Hinweis : Autodromo del Mugello! An diesem Tag war die Rennstrecke für sogenannte “Dilettanti“ freigegeben, und der Virus hat sich eingenistet : irgendwann setzen wir mal die 60 Euro die der Spaß für 20 Minuten kostet. Nach dem Stop in Mugello fuhr Giacomo dann voraus und das vorherige Abtasten der Nationen war vorbei, jetzt war es vorbei mit spielen.
Aber ohne zu übertreiben, am Abend waren wir uns einig, dass wir unentschieden gespielt hatten, und das auswärts! Das abendliche Abschiedsfest, bei dem jeder Italiener noch mal seinen speziellen Wein probieren ließ, war dann doch entspannter zu genießen als am Vorabend. Eine solche Gastfreundschaft hatten wir nicht erwartet und wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen, egal ob bei uns oder wieder unten.
Am Sonntag verabschiedete sich Alberto noch mal persönlich auf seiner Duc von uns, er ging zum Spielen nach Mugello (siehe die Reifen auf den Bildern) und für uns ging es wieder Richtung Norden.
Zwei bis drei Stunden noch durch die nun schon bekannten Berge der Emilia Romagna bis wir wieder die Poebene Richtung Padua auf der Autostrada durchquerten. Über Bassano di Grappa erreichten wir den Rolle-Pass. Alles fast leer, es ist schon 17 h als wir oben ankommen. Weiter, auf geht’s, wir sind ja nicht zum Spaß da, Passo Valles, Alleghe, Passo Giau, Passo Falzarego, kein Mensch mehr da, kein Auto, die Dolomiten leuchten, die Frisur sitzt! Passo Valparola, Gadertal, Bruneck, Sand in Taufers, schnell duschen, essen und Helm trinkt wieder Cola, sowie die vergangenen Tage immer, jeden Abend!
Am Montag morgen zogen wir gleich die Regenklamotten an, es sollte jetzt heimwärts gehen: Pustertal, Brenner, Innsbruck, Zirler Berg, Mittenwald, Garmisch, durchs Ammergebirge zum Plansee. Hans hatte noch Dosenwurst dabei, Vesper auf der Sitzbank. Danach Reutte, und A7. Und zum Halb-fünfe-Bier in Clubheim.
Zusammenfassend kann man sagen, dass wir während der ganzen Tage nur innerlich nass geworden sind und dass es ganz sicher nicht der letzte Ausflug zu unserer Partnergemeinde war.